Diarios de viaje: Tenerife en noviembre de 2019
Semana 1
Nach intensiven Vorbereitungsarbeiten ist der langersehnte Tag angebrochen, an dem wir uns am Euro Airport Basel-Mulhouse treffen, um nach Teneriffa zu fliegen.
Das Einchecken verläuft verhältnismässig zügig, nachdem am Vortag nochmals alle technischen Daten zum Elektrorollstuhl telefonisch abgefragt worden sind. Vor allem möchten die Fluggesellschaften wissen, wie schwer der Rollstuhl ist und wie stark die Batterien sind. Das Allerwichtigste ist, dass man versichert, dass die Batterien abgeklemmt werden und somit keine Gefahr bestehen kann.
Die ebenfalls schon lange bestellte Assistenz des Flughafens hilft uns routiniert auf unsere Sitzplätze, und so vergeht die Zeit wie im Flug. Um 17 Uhr landen wir auf Teneriffa Süd. Eine halbe Stunde später erreichen wir mit dem Oro-Bus unser Hotel:
Bienvenido al Mar y Sol Spa & Sport Hotel en Los Cristianos (Tenerife)
Das Kurhotel Mar y Sol bietet erholsame und unbeschwerte Ferien für Menschen mit und ohne Behinderung in einer barrierefreien Umgebung.
Und im Marysol ist es immer sehr idyllisch: by day and by night.
Excursione 1 : Palmeras de todo el mundo y fuertes vientos del Atlántico.
Der Park Palmetum von Santa Cruz de Tenerife ist ein botanischer Garten mit einer Fläche von 12 Hektar.
In den Gärten des Palmetum gedeiht die grösste Palmen-Sammlung ganz Europas, die gleichzeitig als die grösste Kollektion tropischer Palmengewächse der ganzen Welt angesehen wird. Das Wort Palmetum ist übrigens eine Kurzform von Palmenturm; und tatsächlich beweist dieses Foto eindeutig, dass es hier Palmen und Türme gibt.
Es handelt sich um ein weltweit einzigartiges Projekt, denn eine riesige Müllhalde wurde in einen Freizeitpark und botanischen Garten umgewandelt. Dies ist die spanische Variante von Abfallverwertung…
… und irgendwie erinnert diese Geschichte auch an die Open-Air-Aufführung Sektor 1 von Karls Kühne Gassenschau, worin es am Schluss Abfall vom Himmel regnet und die Erde vergrabenen Müll ausspuckt. Wir hoffen auf ein besseres Ende für den Palmetum.
Zum Zvieri fahren wir weiter nach Playa de Santa Cruz, wo uns kräftiger Wind vom Atlantik fast umweht. Es ist spannend zuzusehen, wie die riesigen Wellen ans Land prasseln; trotzdem sind wir froh, in einem Restaurant windgeschützt essen zu können.
Zwei Mitglieder unserer Feriengruppe haben sich dennoch erkältet…
Die Gruppe der ersten Woche: Beat mit Malin, Bobby, Carmen, Brigitte, Susanne und vorne Patt und Mike im Palmetum mit Dschungelhintergrund.
Semana 2
Die Gruppe der zweiten Woche: Adi, Beat, Susanne, Bobby, Brigitte, Carmen, Patt, Malin, Mike, Reto, Tilli
Excursione 2: El Teide Playa de Fañabé
Auf dem Tagesplan steht ein Ausflug zum Teide. Aber manchmal kommt es anders als vorgesehen: Unser übel gelaunter Chauffeur kennt sich leider nicht gut aus und fährt schon kurz nach dem Start über immer enger werdende Bergstrassen. Susanne meint, das könnte noch abenteuerlich werden. Und schon ein paar Minuten später stecken wir mitten im Schlamassel: der Bus hat zu wenig Kraft, die immer steiler werdende Steigung zu bewältigen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die kurvige Bergstrasse retour zu fahren, was nur dank der Unterstützung einiger Einheimischer und der Hilfe von Beat und Carmen gelingt. Wir zittern, schwitzen und haben die Hosen voll: endlich nach einer halben Stunde gelingt uns dann eine Kehrtwende auf einem kleinen Ausstellplatz, wo es gleich dahinter ein paar Hundert Meter den Hang runter geht.
Die Hälfte unserer Gruppe hat definitiv die Nase voll und macht sich zu Fuss auf den Heimweg.
Uns restlichen bleibt nichts anderes übrig, als mit dem demotivierten Chauffeur noch bis ins Marysol zurückzufahren, was ihm grad so gelingt: es sind aber auch nur noch ein paar wenige Kilometer auf gut ausgebauten Strassen.
La cuenta por favor
Meistens essen wir im Hotel, wo es eine grosse Auswahl an Speisen vom Buffett gibt.
Doch zur Abwechslung besuchen wir gerne eines der unzähligen Restaurants in der näheren Umgebung. Hier eine Auswahl:
- Im Vegas Grill gibt es vorzügliche Fleisch- und Fischgerichte, daneben wunderbare Dessertspeisen, alles umrahmt von einer spannenden Tischzaubershow, mit Karten-, Ball- und Zahlentricks.
- Das Linares serviert italienische Spezialitäten und ein Musiker spielt alte und neue Stücke von den Beatles bis zu DJ Ötzi.
- Das Habibi bietet libanesische Spezialitäten an, die alle sehr lecker finden. Zudem hat man hier einen wunderbaren Überblick zum Badestrand.
- Im Dehli Delight erliegen wir so sehr den jammernden Klängen der orientalischen Instrumenten, den bunten Wandmalereien und dem betörenden Duft von Curry, dass wir einfach alle aufgetragenen Speisen gut finden.
- Last but not least: Das nahegelegene Mongolien Barbecue überzeugt mit seiner Feuershow beim Grillieren sowie dem besten Preis-/Leistungsverhältnis.
Und am Ende erhält man nach der Aufforderung «La quenta por favor» die Rechnung präsentiert, meistens mir einem kleinen Drink obendrauf. Und im Vergleich zu den Schweizer Preisen ist es hier nach wie vor recht günstig.
Semana 3
Ein grösserer Teilnehmerwechsel steht an: Carmen, Malin, Beat, Brigitte und Susanne fliegen in die Schweiz zurück, doch drei fröhliche Gesellinnen sind soeben eingetroffen: Margrith, Karin und Chäspi.
Wir unterbrechen unsere Berichterstattung kurz für eine aktuelle Nachricht:
Zum hoch brisanten Thema CO2-Emissionsausgleich erreicht uns eine Meldung von EasyJet: sie kommen für den CO2-Ausgleich auf, indem sie sich an Projekten beteiligen wie:
- Aufforstung (Pflanzung neuer Bäume) und Schutz vor Abholzung
- Erzeugung erneuerbarer Energien, z. B. Solar- und Windenergie
- Unterstützung von Menschen in Entwicklungsländern mit dem Ziel, Alltagsemissionen zu reduzieren
Eventuell könnte EasyJet ja ein paar Palmen im Palmentum sponsoren?
Wie auch immer: Da die Mehrheit unserer Gruppe bei EasyJet gebucht hat, vermindert sich bei ihnen die sogenannte Flugscham doch erheblich.
Excursione 3 : El Teide y Monasterio
Trotz der schlechten Erfahrung von letzter Woche versuchen wir heute nochmals, zum Teide zu gelangen: und diesmal gelingt es!
Dieser bergige Teil ist zweifellos die grösste Sehenswürdigkeit Teneriffas. Zum einen gibt es hier den umfassendsten Vegetationsbestand der supramediterranen Stufe und zum anderen eine der spektakulärsten Vulkanlandschaften der Welt.
Bobby und Adi wagen sogar den Aufstieg mit der Seilbahn zum Gipfel, was für Rollstuhlfahrer aus Sicherheitsgründen leider nicht erlaubt ist.
Auf der Rückfahrt essen wir im Monasterio. Die an einen kleinen Hügel vor Puerto De La Cruz gebaute wunderschöne alte Klosteranlage wurde stilvoll restauriert. Wir essen hier zu einem unschlagbar günstigen Preis und geniessen trotz ausnahmsweise etwas regnerischem Wetter die Aussicht über die Felder auf das weite Meer.
Semana 4
Viele sind nach Hause geflogen, fünf Personen verweilen bis Ende November: Marina, Mike, Judith, Margrith, Patt
Y esta noche: diversión, juegos y flamenco
Fast jeden Abend wird im Marysol Unterhaltung angeboten: Live- Musik, Bingo, Karaoke oder eine feurige Flamenco-Aufführung.
Aber auch gespielt wird mit grossem Eifer: Mexican Train ist in diesem Jahr beliebt, eine interessante Dominovariante mit mehreren «privaten» und einer «öffentlichen» Verbindungen, ideal für Verkehrsstrategen wie Adi und Zugbegleiterinnen wie Karin. Üblicherweise ist der ÖV-Spielstein eine Loki. Wir haben ihn mit einem grünen Bus ausgetauscht, was dem ÖV hier auf Teneriffa – von den Einheimischen Guagua genannt - besser entspricht. Gerne nehmen wir auf unserer Spielreise auch deutsche Gäste mit: Monika, Carmen, Maria und Ingrid bereichern unsere Gruppe mit Geschichten aus ihrem Leben.
Viva la vida, viva el’amor!
Ein typischer Tagesablauf in Los Cristianos sieht so aus:
Morgens um 8 im Kaltwasserpool laufen
Dem Meer entlang flanieren
Im geheizten Pool schwimmen
Und danach chillen
Wunderbare Sonnenuntergänge bestaunen
Und sich die lauen Nächte um die Ohren schlagen
Weiterführende Links:
Hotel Marysol in Los Cristianos: https://www.marysol.org/?lang=de
Palmetum : https://palmetumtenerife.es/?lang=de
Es war wieder für alle ein sehr erholsamer Aufenthalt und eine tolle Abwechslung vom Alltag und wir freuen uns, wenn wir mit diesem Bericht einen Eindruck davon vermitteln können. FeBe dankt im Namen aller TeilnehmerInnen allen Beteiligten fürs Gelingen der Reise, insbesondere den BegleiterInnen für ihre unentbehrliche Hilfe und den Gönnern und Spendern für ihre grosszügige Unterstützung!