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Teneriffa: Los Cristianos im November 2021

Teneriffa 2021 (im PDF-Format zum Ausdrucken)

Prolog

Nachdem wir im Jahr 2020 pandemiebedingt nur einen Tagesausflug durchführen konnten, versuchen wir nun im November 2021 wieder einen Ferienaufenthalt in Teneriffa zu organisieren. Zu aller Sicherheit nehmen wir nur geimpfte Teilnehmer mit, denn wir wollen auf keinen Fall eine Quarantäne oder gar einen Coronafall riskieren.

Woche 1: 28. Oktober bis 6. November

Donnerstag: Hinflug Zürich – Teneriffa

Während ein Teil unserer Gruppe (Mike und Susanne) die Vorteile der Business-Class geniessen durfte, musste sich der andere Teil (Patt und Saskia) mit einer verbal überproduktiven Sitznachbarin aus Zürich befassen. Der Flug war ansonsten reibungslos verlaufen, wenn auch für die «Unterklassifizierten» eben etwas anstrengend.

Der Transport vom Flughafen Teneriffa ins Hotel Mar y Sol im vorbestellten Rollstuhltaxi musste improvisiert werden, weil «genau dieses Fahrzeug» irgendwo auf der Insel im Stau stecke… Das Taxi-Unternehmen konnte uns aber «ganz spontan» auf zwei für Rollstühle geeignete Fahrzeuge umplanen, um ins gewünschte Hotel zu düsen (im wahrsten Sinn des Wortes). Wie auch immer: wir kommen ohne Probleme im Hotel an. Das Einchecken, Zimmer beziehen und ein erstes Abendessen im hoteleigenen Restaurant verlaufen dann wieder wie zu früheren Zeiten…

Freitag

Nach dem im Vergleich zu «Vor-Corona-Zeiten» zwar nicht mehr ganz so üppigen, trotzdem recht ausgiebigen Morgenbuffet im Marysol, starten wir zu einer ersten Umschau- und Shopping-Tour in Los Cristianos. Der erste Schocker: eines unserer Lieblingsrestaurants, der in der Nähe gelegene Mongole ist geschlossen. Das Shopping-Center etwas weiter oben ist aber geöffnet und auch der Gadget Corner mit dem freundlichen Verkäufer ist noch da. Bei unserer Tour treffen wir aber immer wieder auf geschlossene Lokalitäten.

Samstag

Heute machen wir es uns nach dem Morgenbuffet am hoteleigenen Pool bequem… Am späteren Nachmittag spazieren wir ans Meer hinunter und sehen uns auch im Ort um. Ziemlich zufällig fällt uns ein chinesisches Restaurant an der Meerespromenade ins Auge, wo uns hervorragende Gerichte zu einem günstigen Preis serviert werden. Bei der Bezahlung «outet» sich die Service-Mitarbeiterin als ehemalige Mitarbeiterin des Mongolen. Sie hat uns erkannt, was von unserer Seite halt schwieriger war wegen der Maskenpflicht… Und sie hat uns eine gute Nachricht: Der Mongole öffnet demnächst wieder: grossartig!

good night
Hotel Mar y Sol Teneriffa

Sonntag: Ein ganz besonderer Tag bricht an:

•    Es ist Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit, damit ist dieser Tag eine Stunde länger.

•    Es ist Halloween, dieses schreckliche Brauchtum.

•    Und das Wichtigste: Es ist Saskias Geburtstag! Vom Marysol bekommt sie ein süsses Geschenk: ein Glas Honig.

Wir besuchen den Märit ganz in der Nähe. Etwas kleiner als auch schon und natürlich mit den zurzeit üblichen Hygienemassnahmen ist es ein erstes schönes Einkaufserlebnis für uns alle, da es aufgrund der verminderten Stände und etwas weniger Leuten mehr Platz hat.

Im Anschluss besuchen wir die ehemalige Charlotte-Bar, die sich nun Mokelino nennt. Die Preise sind immer noch hoch, aber der beliebte Drink namens Iced Vanilla gibt’s nicht mehr… Wir bestellen also ein Vanille-Sorbet und separat ein Baileys – die Mischung ist noch nicht ganz wie früher – aber wir haben noch Zeit, daran zu arbeiten. Chäspi kommt bald…

Zu Ehren von Saskia geniessen wir am Abend ein leckeres Essen im Chill-Out. Und das Service-Personal bringt sogar ein Happy-Birthday-Ständchen a Capella, was mit viel Applaus quittiert wird. Saskia ist es etwas peinlich….

Montag: Unsere Vierer-Gruppe plant ein paar Stunden am rollstuhlgängigen Badestrand. Doch wegen des recht starken Windes ziehen wir es vor nach Las Americas zu spazieren. Dort trifft uns fast der Schlag: Das Hard Rock-Cafe ist geschlossen! Zum Glück ist immerhin der Shop offen, wo man uns darüber informiert, dass das Restaurant in den nächsten Tagen endlich auch wieder öffnet.

Dienstag: Die Shopping-Queens und -Kings unserer Gruppe zieht es schon wieder an den Markt, der Schreibende sitzt vor dem Laptop… Im Verlauf des Nachmittags spazieren wir zum Meer bis nach Las Americas. Danach sind wir so müde, dass wir gerne im Marysol unser Abendessen einnehmen. Die Buffet-Auswahl ist im Vergleich zu früheren Aufenthalten kleiner, aber trotzdem oder vielleicht gerade deshalb auch feiner geworden.

Mittwoch: Wir machen es uns im Hotel und am Pool gemütlich. Schwimmen, lesen, dösen, bräunen, reden… und dann ist wieder spielen angesagt: Ein Kartenspiel namens Exploding Kitten ist Saskias derzeitiges Lieblingsspiel. Es ist ein sehr schräges «Jassen» mit sinnlosen Aufgaben wie z. B: «Kriech einer Ziege in den Hintern», dass uns vom vielen Lachen zu Tränen rührt.

Nach dem Abendessen im italienisch angehauchten Linares II gibt es noch einen Good Night Drink an der hoteleigenen Pool-Bar. Im schummrigen Licht schwebt plötzlich wortlos eine männliche Gestalt mit schaurig schöner Rasta-Frisur vorbei. Ist es tatsächlich ein kanarischer Geist, oder sogar ein «Hippi-Gspängstli», oder vielleicht doch nur ein etwas wirrer Assistent? Besser wir gehen jetzt schlafen…

Donnerstag: Heute ist es sonnig und wir spazieren hinunter ans Meer und hinüber zum barrierefrei eingerichteten Badestrand. Dort verbringen wir ein paar Stunden mit schwimmen, lesen, Musik hören…

Auch das gibt Hunger und so nehmen wir gerne ein Zvieri im Sun King. Den Abend verbringen wir im Hotel.

Freitag: Auf Saskias Wunsch essen wir im Linares, wo es italienische Gerichte in guter Qualität zu vernünftigen Preisen gibt. Ein feiner veganer Rioja Rotwein rundet das Ganze schön ab.

Woche 2: 6. bis 13. November

Samstag: Saskia fliegt heute schon nach Hause, doch es stossen gleich 6 neue Leute zu uns: Bobby mit Brigitte, Tilli mit Monika und Chäspi mit Penny. Mit ihnen werden weitere Tausende von Touristen eingeflogen, wir beobachten anfliegende Flugzeuge im 5 Minuten-Takt. Die Teneriffa-Saison beginnt jetzt also so richtig. Unsere Gruppe ist nun 9 Personen stark.

Sonntag: Heute machen wir keine grossen Sprünge, die neu angekommenen müssen sich ja auch etwa einleben, einrichten, auskundschaften… einige besuchen kurz den nahegelegenen Markt, die anderen ziehts direkt ans Meer. Am Abend gibt es dann ein Problem mit dem Elektrorollstuhl von Patt; dieser macht keinen Wank mehr.

Montag: Patts Rollstuhl ist definitiv blockiert, so dass er keine andere Wahl hat, als einen Handrollstuhl zu mieten. Im Restaurant Robinson an der Strandpromenade wird uns ein feines Abendessen serviert und man kann dank eines grossen Spiegels von jedem Platz die schöne Bucht von Los Cristianos bestaunen.

Dienstag: Dani, ein ausgewanderter Bündner, ist hier im Hotel der Rollstuhlmechaniker, und bringt nach einigen Stunden den Elektro-Rollstuhl zum Laufen. Leider ist am Abend schon wieder Schluss: der Sitzlift hat die Elektronik erneut zum Absturz gebracht, so dass sich der Rollstuhl wiederum keinen Zentimeter mehr bewegen lässt. Wenn es doch wie bei den PCs eine Neustart-Funktion gäbe…

Mittwoch: Dani, der geniale Rollstuhlmechaniker, macht heute kurzen Prozess und sperrt einfach die Sitzliftelektronik. Mit diesem «Hack» kann Patt immerhin problemlos herumfahren. Der Sitzlift wird dann zu Hause repariert.

Heute Abend essen wir im chinesischen Restaurant Asmeda, welche leckere asiatische Spezialitäten zu günstigen Preisen kocht. Dazu dürfen wir den Sonnenuntergang an der Bucht bewundern, ganz grosses Kino in 3D…

Donnerstag: Nun fliegt auch Susanne nach Hause, und Judith ist schon am Eintreffen. An der Pool Bar tauschen wir News aus der Schweiz und von hier aus. Den Abend verbringen wir im Hotel, abgerundet wird dieser Tag mit einer Spielrunde Mexicain Train, unserer bevorzugten Domino-Variante.

Freitag: Im «Maison du fromage» kaufen wir einen vorzüglichen Schweizer Käse der Sorte «Tête de Moine», der für Dani vorgesehen ist: Er hat ein schönes Schweizer Geschenk wirklich verdient, denn Patts Rollstuhl läuft immer noch…

Monika, die Schuhfetischistin, kauft heute wieder mal ein Paar Flip-Flops…

Samstag: Die Sonne scheint den ganzen Tag. Trotzdem schafft es Tilli noch nicht, im Pool zu schwimmen. Aber unser Aufenthalt ist ja auch noch lange nicht zu Ende.

Das Abendessen geniessen wir im Mongolen-Restaurant gleich um die Ecke. Das Fleisch wird hier live vor den Gästen auf einer grossen Steinplatte gegrillt und mit diversen Saucen angerichtet. Ein wirklich frischer Genuss zu einem ganz vernünftigen Preis. Nur Penny ist mit dem Buffet-Self-Service nicht glücklich…

Meerrolli
Vulkan Teide

Woche 3: 14. bis 20. November

Sonntag: Penny, Chäspi und Patt besuchen den nahegelegenen Markt. Danach gibt es den schon fast legendären Iced Vanilla-Drink im Mokelino. Der Unterschied zum früheren Drink ist diesmal nur noch gering…

Am Abend treffen wir uns bei Mike auf der grossen Terrasse und erfreuen am Sonnenuntergang. Wir können davon nie genug kriegen…  😉

Montag: Tilli (das «Weichei») hatte heute nach dem gewonnenen Schachspiel gegen Bobby genug Kraft und Mut, ins Pool zu steigen.

Der Laden, in dem Mike vor wenigen Tagen ein Tablett (iPad) zu sagenhaft günstigem Preis und inkl. Garantie gekauft hat, ist leider in der Nacht ab- und der indische Inhaber (mit der Versicherungsleistung?) durchgebrannt… 

Dienstag: Unser Besuch im libanesischen Restaurant Habibi brachte viele Überraschungen. Das orientalische Essen war hervorragend, die Hintergrundmusik ziemlich einschläfernd und die Sitzpolster schön … unbequem. Brigitte jedenfalls war ohne alkoholisches Getränk schon beduselt…

Mittwoch: Ein ausnahmsweise grauer Tag bricht an, an dem die Sonne nie zu sehen ist. Deshalb bleiben wir im Hotel. Karten schreiben, Schach spielen oder miteinander reden ist hie und da ja auch spannend… Das einzig spezielle heute ist die Übergabe des Käsegeschenks an den Rollstuhlmechaniker Dani in seiner Kellerwerkstatt. Jedenfalls sind wir am Abend alle recht müde und so ist früh Feierabend.

Donnerstag: Tilli und Monika sind einmal mehr am Meer… Am Abend essen wir im mexikanischen Restaurant Oxalis. Nebst sehr guten Gerichten dürfen wir eine Weltpremiere bestaunen: wir werden von einem Service-Roboter bedient. Demnächst vermutlich auch in der Schweiz zu bewundern…

Freitag: Ein Ausflug möchten wir heute machen. Der grosse Bus ist leider nicht ideal für alle Rollstuhlfahrer vorbereitet. Deshalb entscheidet sich Mike schweren Herzens mit Judith im Hotel zu bleiben. Alle anderen bringen wir im Fahrzeug unter. Der Chauffeur und die Reiseführerin Carlotta fahren uns als erstes zum Teide. Die teilweise mondartig anmutende Landschaft fasziniert uns sehr. Ein erster kurzer Halt im Restaurant Papillon auf über 2000 m ü M nutzen wir, um uns zu verpflegen.

Danach geht’s weiter in der kargen Mondlandschaft, wo wir unzählige Fotos aus dem Auto und bei kurzen Halten schiessen. Wir verlassen nun diese Gegend und fahren auf schmalen kurvigen Strassen in die Masca-Schlucht. Ein Nervenkitzel sondergleichen… in einem alten Cafe direkt an der Strasse nehmen wir ein Zvieri ein und geniessen den Blick hinunter bis aufs Meer. Beim Eindunkeln kommen wir müde und mit vielen neuen Eindrücke im Marysol an. Dieser Ausflug war grossartig. Schade, konnte Mike und Judith nicht mitkommen.

Samstag: Es ist wieder Flugtag… Penny, Chäspi und Brigitte treten die Rückreise an. Ein Iced-Vanilla-Drink im Mokelino liegt grad noch drin und ist nun fast so gut wie damals… Doch wir erhalten umgehend Ersatz: Lucia und Lukas kommen mit vielen Tausend weiteren Touristen auf der Insel und mit Verspätung auch bei uns im Marysol an.

 

Woche 4: 21. bis 27. November

Sonntag: Nach einem gemütlichen Zmorge verbringen wir den Tag individuell, z. B. am Pool oder am Meeresstrand oder manche beim Lädele. Das Abendessen wird uns im Restaurant Chill-Out serviert, wo wir schon seit langem immer wieder gerne einkehren.

Montag: Wieder bricht ein herrlich schöner Tag an, der uns nach draussen treibt. Am Meer und im Städtchen können wir uns bestens die Zeit vertreiben. Zum Znacht gibt es indische Spezialitäten im Love India-Restaurant. Es war schmackhaft, leicht und zugleich günstig. In Mikes grossem Zimmer spielen wir noch eine Runde Mexican Train, begleitet von einem Good Night-Drink.

Dienstag: Wegen des gemischten Wetters machen alle ein eigenes Programm: Patt lässt sich eine Winterfrisur schären, Mike und Judith packen ihre Sachen, da sie morgen das Hotel Marysol verlassen, Bobby und Lucia gehen auf Einkaufstour, Tilli zum Strand… und was macht Monika? Na klar: wieder mal ein paar Sandalen kaufen.

Mittwoch: Heute ist für Mike und Judith fertig Teneriffa: sie fliegen schon am Mittag zurück in die Schweiz. Mike berichtet vom schwierigen Transport zum Flughafen:

«Am Morgen kam der Transport 5 Minuten zu spät. Ein schöner Bus, gut ausgerüstet mit dem korrekten Sicherungssystem. Leider waren nicht genügend Sitze ausgebaut worden.

Ich musste deshalb vom Lift schräg nach rechts reinfahren und es war enorm knapp - zu knapp - der Rollstuhl verkeilte sich und war völlig blockiert. Der Fahrer rief seiner Zentrale an, sie sollten ein Rollstuhl-Taxi schicken - was für eine dumme Idee!? Lucia schlug dann vor, etwas unter das eine Rad zu schieben und der Fahrer konnte die zu vielen Sitze nach vorne schieben, so kam ich schliesslich frei. Der Fahrer fand dann aber, er hätte nun ein Taxi bestellt und wir sollten aussteigen und dieses benutzen. Das Taxi war noch nicht da und im Bluebus war ich ja nun schon. Die Begründung des Fahrers verstand ich nicht. Es gab dann eine lange unnötige Diskussion. Schlussendlich gab der Fahrer nach und fuhr uns zum Flughafen - statt um 8:30 Uhr um 9 Uhr. Zum Glück lag dies in der Reserve, die ich für allfälligen Staus eingeplant hatte. Es reichte gerade für 10 Minuten erholen und dann einchecken.»


Wir sind nun für die restlichen drei Tage noch eine Sechser-Gruppe. Mike und Judith sind übrigens ohne weitere besondere Vorkommnisse in Schönbühl angekommen.

Donnerstag: Es ist ein windiger und bewölkter Tag. So sind wir oft in Mikes Zimmer, das wir bis am Samstag weiterhin benutzen dürfen. Hier haben wir genug Platz für Spiel, Spass und Spannung…

Freitag: Heute regnet es recht intensiv und lange. Die Sonne ist nie zu sehen. Irgendwie schade, aber so fällt der Abschied morgen etwas leichter.

Samstag: Nun ist auch für uns restlichen sechs Personen Schluss: Wir fliegen zurück in die Schweiz. Das bedeutet packen, die Zimmer räumen, sich an der Reception abmelden… doch ein letzter kurzer Spaziergang zum Meer liegt grad noch drin, es ist ja auch wieder schönstes Wetter. Am Flughafen Tenerife Sud geht es hektisch zu und her: Zehntausende von Touristen wollen heimfliegen. Gut haben wir die Flughafenassistenz reserviert, welche uns sicher und schnell durch die verschiedenen Check-In Stufen führt. Der Flug verläuft ruhig und so landen wir planmässig um 23 Uhr in Basel. Dort holt uns Eduard mit seinem grossen Bus ab und fährt uns an unsere Wohnorte.

Buenas noches!

Zu guter Letzt

Alle sind gesund und ohne nennenswerte Probleme nach Hause gekommen. Die warmen Tage sind für alle eine gute und erholsame Abwechslung gewesen. Auch jetzt - Mitte Dezember - denken wir gerne an die Wärme Teneriffas zurück. Wir kommen sicher bald wieder.

Es war wieder für alle ein sehr erholsamer Aufenthalt und eine tolle Abwechslung vom Alltag. FeBe dankt darum im Namen aller TeilnehmerInnen allen Beteiligten fürs Gelingen der Reise, insbesondere den BegleiterInnen für ihre unentbehrliche Hilfe und den Gönnern für ihre grosszügige Unterstützung!

 

Gruppe am Meeresstrand